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  • Friesische Namensgebung nach über 100 Jahren wieder möglich

    Der Deutsche Bundestag hat am 12. April  2024 mit großer Mehrheit eine Reform des deutschen Namensrechts beschlossen. Dieses soll vielfältiger werden und berücksichtigt erstmals auch die Namenstraditionen der  nationalen autochthonen Minderheiten und Volksgruppen Deutschlands. Somit ist die patronyme und erstmals auch die matronyme Namensgebung nach friesischer Tradition ab 2025 möglich. Dafür hatten sich auf Initiative des Nordfriisk Instituut friesische Verbände und Institutionen aus Nord- und Ostfriesland sowie dem Saterland gemeinsam eingesetzt, darunter auch der Frasche Rädj / Friesenrat Sektion Nord mit seinen Mitgliedsvereinen.  Künftig können Eltern, welche sich der friesischen Volksgruppe und Kultur zugehörig fühlen, ihre Kinder wieder mit einem Familien- oder Mittelnamen benennen, welcher auf dem Vornamen der Mutter oder des Vaters beruht. Auch erwachsene Friesinnen und Friesen können ihren Familiennamen dementsprechend einmalig  ändern.

    »Mit dem heutigen Beschluss werden wir die jahrhundertealte friesische Tradition wieder ermöglichen. Was für uns nur ein Passus in einem kleinen Artikelgesetz und dann im Bürgerlichen Gesetzbuch ist, bedeutet für viele Menschen die Möglichkeit der Rückkehr zu ihren Wurzeln. Dies ist ein gutes Gesetz für ein modernes, aber auch traditionsbewusstes Deutschland“, begrüßte Johann Saathoff, ostfriesischer Bundestagsabgeordneter der SPD und parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium des Innern und für Heimat, den Gesetzentwurf.

    Das neue Gesetz ermöglicht ebenso geschlechtsangepasste Ehenamen nach sorbischer und Mittelnamen nach dänischer Tradition. Auch Abgeordnete anderer Parteien lobten die Berücksichtigung der nationalen Minderheiten im neuen Gesetzentwurf. »Unsere Leute können jetzt endlich so heißen, wie sie wirklich heißen, und müssen nicht in ein enges Verwaltungsraster passen«, betonte Stefan Seidler für den SSW. »Wir machen hier einen wichtigen Schritt für ein modernes Deutschland, dass seine kulturelle Vielfalt jetzt auch in der Namensgebung anerkennt.«

    Auch an der Bekenntnisfreiheit zu einer nationalen Minderheit bzw. Volksgruppe soll nach dem Willen des Gesetzgebers ausdrücklich festgehalten und durch das neue Gesetz keine Änderung vorgenommen werden. »Friese ist, wer sich als Friese fühlt«, stellte der Bundestagsabgeordnete Johann Saathoff fest.

    Begeisterung löste die Namensrechtsreform auch beim Frasche Rädj / Friesenrat Sektion Nord aus. Die Vorsitzende Ilse Johanna Christiansen dankte den Wegbereitern zur Umsetzung dieser Reform und fügte an: »Vielleicht kann ich ja meinen Namen in Ilse Johanna Lück Christiansen ändern«.

    Bild: Dr. Christoph Schmidt, Direktor des Nordfriiisk Instituut (rechts im Bild), traf anlässlich der Beschlussfassung des neuen Namenrechtes im Deutschen Bundestag mit Redner*innen zusammen. V.l.n.r: Sonja Eichwede (SPD), Stefan Seidler (SSW), Natalie Pawlik, Beauftragte der Bundesregierung für Aussiedlerfragen und nationale Minderheiten, Johann Saathoff (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium des Innern und für Heimat, Jan Plobner (SPD).

  • Nordfriesisches Onlinewörterbuch: 

    Ab sofort auch mit Sylter Friesisch (Sölring)!

    Weitere Dialekte in Planung

    Die nordfriesische Sprache oder kurz Nordfriesisch heißen die Dialekte des Friesischen, die an der Festlandsküste des schleswig-holsteinischen Kreises Nordfriesland, auf den vorgelagerten Inseln Föhr (Föhrer Friesisch Fering), Amrum (Amrumer Friesisch Öömrang), Sylt (Sylter Friesisch Sölring) den Halligen sowie auf Helgoland (Helgoländer Friesisch Halunder) gesprochen werden.

    Seit Anfang 2021 gibt es das Nordfriesische Online Wörterbuch (www.friesisch.net), was bisher 36.000 Wörter, Begriffe und nähere Erläuterungen des Festlandfriesisch (Mooringer frasch) umfasst. 

    Neu hinzugekommen ist ab jetzt der Dialekt des Sylterfriesisch (Sölring). Das Sölring ist jahrhundertelang die Sprache der Insel Sylt und damit ein wichtiger Teil Sylts und der Sylter Kultur und Identität. Weitere Dialekte wie das Föhrer Friesisch Ferring sind in Planung. Das Onlinewörterbuch ist mit Mitteln der Bundesregierung (Kulturstaatsministerin) über die Friisk Stifting / Friesenstiftung des Landes Schleswig-Holstein gefördert worden.

    Viel Spaß beim Stöbern!

    www.friesisch.net

    https://friesenrat.de/wp-content/uploads/2024/04/20240412_PM_uurdeboek.pdf

  • Interfriesischer Kongress vom 31. Mai bis 02. Juni 2024 auf Sylt

    Staffelübergabe der Sektion Nord zur Sektion Ost

    Der Interfriesische Rat ist ein Zusammenschluss der drei Friesenräte oder der Sektionen aus Nord,-Ost und Westfriesland. Die Mitglieder bestehen aus den jeweiligen Friesenräten und der Vorsitz wechselt alle drei Jahre. Die Sektion Nord hat den Vorsitz bis Anfang Juni, dann übernimmt die Sektion Ost. Es enden damit drei Jahre mit einer Reihe von interfriesischen Zusammenkünften wie das Frauentreffen, der Helgolandfahrt, Vorstandssitzungen, Mitgliederversammlungen sowie jede Menge Ideen. Wir wollen trotz widriger Umstände wie die Corona-Krise schauen, was haben wir erreicht und wo wollen wir hin?

    Die stellv. Landtagspräsidentin des Landes Schleswig-Holstein, Eva von Kalben, wird alle TeilnehmerInnen am 31. Mai im Rathaus von Westerland offiziell begrüßen. Danach folgt im Rahmen der interfriesischen Mitgliederversammlung die Staffelübergabe von der Sektion Nord zur Sektion Ost. Am Abend wird der Kongress dann im Klappholttal in List offiziell von der Vorsitzenden des Interfriesischen Rates, Ilse Johanna Christiansen, eröffnet werden. Es folgt ein Festvortrag zum Thema »die Geschichte des Interfriesischen Rates« von Prof. Thomas Steensen.

    Am Samstag, d. 01. Juni sind Vorträge sowie Workshops geplant. Darunter sind Beiträge vom Nordfriisk Instituut (Dr. Christoph Schmidt), vom Minderheiten-Kompetenz-Netzwerk (Caroline Honervogt), vom Seelters Kontor (Tjallien Kalsbeek), der Europa Universität Flensburg (Prof. Nils Langer), sowie vom European Centre for Minority Issues (Prof. Martin Klatt) geplant. Zudem wird erstmalig versucht, einen interfriesischen Chor zu etablieren. Dieser Workshop wird von Hanna Schnittger geleitet. Danach wird allen FriesInnen und Friesen die Gelegenheit geboten, in der wunderschönen Natur auf der Nordseeinsel Sylt miteinander zu lachen, zu diskutieren und einfach Dinge zu tun, die am besten beschreiben, dass wir zusammen gehören. Darunter gehört auch ein Besuch in der Vogelkoje auf Sylt.

    Der Kongress schliesst am Sonntag, d. 02. Juni mit einem Gottesdienst in der St. Severin Kirche und einem Friesischem Kirchenkaffee jeweils in Keitum. Jeder ist willkommen! Auf Sölring, dem Sylter Friesisch, heißt Guter Freund komm herein: »Gur Frinj kum iin!«

    Alles weitere zum Programm und Anmeldung entnehmen Sie beigefügtem Flyer:


    https://friesenrat.de/wp-content/uploads/2024/03/ifr-kongress_sylt_2024.pdf

  • Ministerin Prien beim Biike Empfang 2024
    Friesenrat Sektion Nord plant Biike Empfang am 18. Februar 2024  in der Koogshalle in Reußenköge
    Biikebrennen

    Am Sonntag, den 18. Februar plant der Friesenrat Sektion Nord seinen traditionellen Biike Empfang in der Koogshalle in Reußenköge, zu dem viele Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kultur und nicht zuletzt zahlreiche VertreterInnen der angeschlossenen friesischen Verbände erwartet werden. 

    »Ich freue mich besonders, dass die Ministerin für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur, Karin Prien (CDU), zu uns kommt und die Festrede hält. Das Thema Friesisch in den Schulen beschäftigt uns sehr«, so die Vorsitzende des Friesenrates Sektion Nord, Ilse Johanna Christiansen. Weiter, darf sich Christiansen auf eine Delegation aus Westfriesland / Niederlande begrüßen. So machen sích VertreterInnen der Sektion West auf den 500 Kilometern entfernten Weg aus Westfriesland in die Koogshalle in Reußenköge. 

    Im Sommer wird an vier Orten (Bredstedt, Risum-Lindholm, Niebüll und Tönning) in Nordfriesland das Fußballturnier EUROPEADA gespielt werden. Dazu stellen sich Projektleiter Ruwen Möller und die beiden Trainer der Auswahlteams Nordfrieslands, Jörg Friedrichsen (Damen) und Uwe Petersen (Herren) den Fragen des Moderators Stefan Hartmann. In einer weiteren Moderationsrunde steht das Thema Friesische Sprache im Zentrum. So kommen der neue Schulleiter der Nis Albrecht Johannsen  Schule, Jes Holm, sowie Junglehrerin Nele Kahl und Nomie Hansen (Föhr) zu Wort. 

    Musikalisch umrahmt wird der Empfang von der Gruppe Klångspal

    Weitere Einzelheiten
    https://friesenrat.de/wp-content/uploads/2024/02/20240209_PM_biike.pdf
    https://friesenrat.de/wp-content/uploads/2024/02/emfaang_2024.pdf

    Immaterielles Kulturerbe – Biikebrennenhttps://www.unesco.de/en/biike-burning
    https://europeada.eu

  • Strategietagung führt zu Schwerpunkten für die nächsten Jahre

    Am 5.10.2023 hat der Vorstand des Friesenrats einen ganzen Tag gemeinsam die Schwerpunktthemen für die nächsten Jahre entwickelt. Im Charlottenhof in Klanxbüll wurde intensiv und am Ende auch mal kontrovers diskutiert. Am Ende waren aber alle Beteiligten hochzufrieden mit dem Ergebnis. Das war der Auftakt für noch mehr Planungstreffen im nächsten Jahr.